16 Spiele, acht Siege, drei Remis, fünf Niederlagen, 30:25 Tore: Das sind Zahlen, die dem Wuppertaler SV aktuell den 6. Tabellenplatz in der Regionalliga West bescheren. Der Abstand zum Spitzenreiter 1. FC Bocholt beträgt neun Punkte. Zu viel des Guten für die WSV-Verantwortlichen.
Am Montag setzte der ambitionierte Ex-Bundesligist, der nach Platz drei und zwei in den Vorjahren endlich zurück in den Profifußball will, Hüzeyfe Dogan vor die Tür.
"Die Entscheidung ist in unseren Gremien am Wochenende gereift. Der Auftritt gegen den 1. FC Bocholt war einfach enttäuschend. Während wir aus den ersten sechs Spielen 18 Punkte geholt haben, folgten in den folgenden zehn Begegnungen nur neun Zähler. Das sind Zahlen, die uns natürlich zum Nachdenken gebracht haben. Wir sind zu diesem Zeitpunkt unzufrieden. Deshalb haben wir auch gemeinsam beschlossen einen Trainerwechsel zu vollziehen", erklärte Gaetano Manno am Montagabend - zuvor hatte RS exklusiv von der Dogan-Trennung berichtet - gegenüber RevierSport.
Nach eigener Aussage stand das Handy des WSV-Managers seit Montagnachmittag gar nicht mehr still. "Ich habe bestimmt 50 Whats-App-Nachrichten und genauso viele Anrufe mit Trainerkandidaten erhalten. Ich muss den Tag aber erst einmal sacken lassen. Wir lassen uns bei der Personalie auch Zeit", verrät er.
Was für einen Trainertypen sucht denn der WSV? Dogan galt eher als ein ruhiger und stoischer Typ, der durchaus auch als stur bei seinen Entscheidungen galt. "Wir suchen einen Trainer, der an der Seitenlinie viel Power vermittelt. Wichtig ist dabei, dass das echt und nicht gespielt ist. Es muss ein Menschenfänger sein, der in die Köpfe der Spieler kommt. Denn heutzutage musst du mehr Psychologe als Trainer sein. Und natürlich muss ich als des Trainers engster Mitarbeiter einen guten Draht zum Coach haben", erklärt der 41-Jährige.
Mit Christian Britscho wird vorerst ein erfahrener Mann, der schon Wattenscheid und Ahlen in der Regionalliga trainierte, versuchen die letzten drei Spiele des Jahres 2023 gegen Düren, Aachen und Mönchengladbachs U23 erfolgreich zu bestreiten. Dass Britscho, der eigentlich U19-Trainer des WSV ist, eine Dauerlösung sein könnte, will Manno gar nicht ausschließen. Manno: "In diesem Geschäft ist alles möglich."